Geschichte

Der Einzug der Schwaben

Nach der Zeit der Türkenherrschaft wurden im 18. Jahrhundert zur Ersetzung der ausgestorbenen Bevölkerung deutschsprachige Einwanderer in drei größeren Wellen in Ungarn angesiedelt. Auch ins Komitat Baranya kamen die Siedler in mehreren Wellen, nach Kisjakabfalva vor allem in den Jahren 1760-1770. Die angesiedelten Schwaben lebten fast ausschließlich aus der Landwirtschaft und haben sich weitgehend auf Selbstversorgung eingestellt. Kisjakabfalva hatte mit 500 Personen in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg die Höchstzahl seiner Einwohnerschaft. Heute wohnen hier ca. 150 Leute.

Der Aufbau der Konrad Hauses

Das Konrad Haus ist das einstige Heim der Familie Konrad. Das Wohnhaus wurde für mehrere Generationen gebaut und bildet mit den Wirtschaftsgebäuden eine U-Form, wie es am Anfang des 20. Jahrhunderts die charakteristische Bauart der reichen Schwaben war. Das Presshaus, der Keller, die Scheune mit dem Stall für das Vieh und der Schuppen für die Wagen wurden im Jahre 1872 gebaut, das Wohnhaus im Jahre 1907. Einige Jahre später ließ man das winzige Gesindehaus an der Gassenfront und die Ställe für die Schweine und für das Federvieh bauen, worüber auch die Maisscheune errichtet wurde. Neben den Gebäuden, wo früher der Gemüsegarten war, gibt es zur Zeit einen Pferch. Der Gebäudekomplex ist an der Gassenfront mit einer durch Toren aus Schmiedeeisen gegliederten Ziegelmauer abgerundet.

Konrad Haus, das lebendige Heimatmuseum

2001 wurde das von seinen Vorfahren erbaute Konrad Haus von Dr. László Somogyi zurückgekauft. Das baufällige Gebäude wurde über die Jahre mit großer Sorgfalt in seinen originalen Zustand zurückversetzt und mit Möbeln und Gebrauchsgegenständen authentisch eingerichtet - um das kulturelle Erbe der Branau-Schwaben zu gedenken. Die fünf Wohnzimmer, die zwei Scheunen, die Maisscheune und das Gesindehaus lassen für uns die Alltagswelt der einst hier lebenden Menschen eindrucksvoll erkennen.